Tipps für die Arbeit an Schülerzeitungen
Gerne sprechen Schülerzeitungsmacher von einer Reportage, wenn sie eigentlich das Feature meinen. Eine gute Reportage zeichnet sich durch einige Eigenschaften aus, die über den Inhalt des Features hinausgehen. Eine gute Reportage benötigt dabei nicht nur viel Platz in der Zeitung, sondern auch besonders viel Zeit für die Recherche.
Detaillierte Beschreibungen einer Situation verbinden die Reportage mit dem Feature. Dabei geht die Reportage aber noch stärker ins Detail, um vor dem inneren Auge des Lesers ein genaues Bild der Situation aufzubauen. Der Leser soll sich hier nicht nur als Beobachter einer Situation sehen, er soll sich in das Geschehen versetzt fühlen. Hier helfen neben genauen Beobachtungen, bis hin zur Farbe von Hemden oder dem Alter und Anzahl der Umherstehenden, besonders wörtliche Zitate, die mitgeschrieben und sortiert werden.
Während das Feature sich aber darauf beschränkt, die Situation als solche darzustellen, nutzt die Reportage das beschriebene Ereignis nur als Beispiel, um tieferliegende Zusammenhänge darzustellen. So will das Feature lediglich zeigen, was sich am Unfallort ereignete.
Die Reportage kann dieses Geschehen nutzen, um Gesehenes und Gehörtes mit Hintergrundinformationen zu verbinden und ausführlich über die Problematik der Verkehrsführung rund um die Schule zu berichten, Erfahrungen aus der Vergangenheit aufzuzeigen und Ausblicke in die Zukunft zu wagen. Aussagen von Zeugen des Unfalls können mit telefonischen Statements der Verkehrsministerien verbunden werden, um ein umfassendes Bild zu zeichnen.
Dabei versteht es sich von selbst, dass alle Zitate und Beschreibungen der Wirklichkeit entsprechen müssen. Der Journalist erfindet keine Umstände, nur um seine Darstellung zu festigen ? und seien es noch zu kleine Details.
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