Tipps für die Arbeit an Schülerzeitungen
Geht es darum, einen genauen, sachgemäßen Artikel zu schreiben, muss schon die Recherche gründlich sein. Dabei sind es oft die vergessenen Kleinigkeiten, die später das Ergebnis trüben. Besonders wenn es um Vornamen, Jahreszahlen und Berufsbezeichnungen geht, werden in einem Gespräch genaue Nachfragen schnell vergessen.
Bei Anfragen in Firmen und Ämtern geschieht es schnell, dass der Journalist an einen anderen Ansprechpartner weitergegeben wird. ?Ich verbinde Sie mit Frau Meyer. Sie arbeitet in der Personalabteilung und ist schon seit zehn Jahren in unserem Haus tätig?, kann es dort schnell heißen.
Nach der Begrüßung von Frau Meyer muss deshalb freundlich nachgefragt werden. Wie ist der Vorname von Frau Meyer und wie schreibt sich Meyer - mit ey, ai oder ay? Und welche Position hat sie genau? Ist sie die Personalchefin oder eine Sachbearbeiterin? Arbeitet sie seit genau zehn Jahren im Unternehmen oder doch nur seit neun oder schon seit elf?
Fehlen solche Informationen beim Verfassen des Artikels, muss erneut angefragt werden. Dann kann sehr aufwändig werden ? manchmal sogar unmöglich. Zudem hinterlässt es beim Gesprächspartner einen etwas unprofessionellen Eindruck.
Noch schlimmer wäre es aber, auf die Nachfrage zu verzichten. Fehlende oder falsche Informationen kommen beim Leser sehr schlecht an. Stellt er nur einen Fehler im Artikel fest, muss er sich natürlich fragen, ob die anderen Informationen auch stimmen. Der Artikel droht, unglaubhaft zu werden.
Vor allem die im Artikel genannten Personen reagieren häufig wenig erfreut, wenn sie mit einem falschen Namen oder ungenauen Informationen in der Zeitung genannt werden. Sie könnten sich einfach nur beschweren, eine Richtigstellung fordern oder ein zweites Interview verweigern.
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