Tipps für die Arbeit an Schülerzeitungen
Das Interview, also das Gespräch mit einem Beteiligten, einem Zeugen oder Informanten, gehört zu den wichtigsten Methoden der Recherche. Scheu vor fremden Menschen ist hier fehl am Platz. Egel ob persönlich oder am Telefon. Der Kontakt zu immer neuen Leuten macht die Recherche und den Beruf interessant.
Der Journalist stellt sich dabei vor, fragt höflich an, ob er einige Fragen stellen und die Antworten in seinem Medium veröffentlichen darf. Es gehört zum guten Ton, die Antworten des Gegenüber zu respektieren. Ein Interview ist kein Verhör. Vielmehr ist es ein freundliches Gespräch, in dem sich der Journalist über ein Thema informiert.
Will der Gesprächspartner keine Antworten geben, sollte er nicht gezwungen werden. Die Aussage, dass man ihn gefragt hat, aber keinen Kommentar erhielt, kann dagegen eine Erwähnung im Artikel wert sein. Wünscht der Informant nicht genannt zu werden, sollte das auch Beachtung finden. Textstellen wie ?gut informierte Kreise? oder Aussagen ?aus dem Umfeld? weisen in einem Artikel auf solche Gesprächspartner hin. Falsche Namen mit dem Hinweis, der Name sei von der Redaktion geändert, lohnen sich dagegen nur, wenn die Geschichte eine ungenannte Person in einem Portrait näher vorgestellt werden soll.
Während solche Daten nicht nach außen dringen, sollten sie intern aber gut aufbewahrt werden. Kommt es tatsächlich einmal zu einem juristischen Streit, kann es nötig werden, dann doch vor Gericht, den Kontakt mit Zeit- und Ortsangabe zu nennen.
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