Tipps für die Arbeit an Schülerzeitungen
Mit dem Computer kamen die Schriftarten ? doch sie machten den Zeitungsmachern das Leben nicht leichter. Zu oft werden auf den Seiten zu viele Schriftarten genutzt ? das Ergebnis kann verheerend sein. In einem solchen Fall wird es Zeit, sich auf die wichtigste Eigenschaft einer Schrift zu besinnen: Der Text soll lesbar sein.
Wieder klingt dabei die Botschaft einfacher als sie umzusetzen ist. Die Verführung durch ein reiches Angebot von Schriften scheint am PC kaum zu vermeiden. Doch wenn auf jeder Seite einer Zeitung andere Schriftarten zum Einsatz kommen, sich womöglich auch noch die verschiedensten Schriften auf einer einigen Seite finden, ist das menschliche Auge schnell überfordert. Wo soll es hinschauen? Welche Informationen sind wichtig? Das unterbewusste Signal lautet in diesem Fall: Hier findest Du nichts interessantes, blättere weiter.
Gestalter gehen daher davon aus, dass nicht mehr als sieben unterschiedliche Schrifttypen auf einer Seite zum Einsatz kommen sollen. Das klingt zunächst recht viel. Unterscheidet man aber auch kursive von fetten Schriftzeichen der gleichen Schriftfamilie und zählt auch Kopfzeilen, Seitenzahlen und Rubrikenangaben mit, kommen schnell mehr genutzte Schrifttypen zusammen.
Der Rat kann daher auch hier wieder nur hin zu strukturierten Seiten gehen. Schon beim Planen des Grundlayouts sollten nur wenige Schriften zum Einsatz kommen.
Für eine gleichbleibende Schriftart im Fließtext, also dem Text der Artikel, bedankt sich das Auge des Lesers gleich doppelt. Zum einen wird sofort deutlich, welcher Text tatsächlich zu einem Artikel gehört, zu anderen fallen bewusst gewählte Schriftarten für andere Elemente umso stärker auf.
Einige Schriftdefinitionen lohnen sich deshalb für alle Seiten der Zeitung: Fließtext, Bildunterschriften und die Elemente des Grundlayouts sollten sich (soweit möglich) auf allen Seiten gleichen. Findet sich dann auf einer Seite auch einmal ein handgeschriebenes Gedicht, fällt es dem Leser beim Blättern erst recht positiv ins Auge.
Für Überschriften eignen sich unterschiedlichste Schriftarten. In der typografischen Vielfalt eines modernen Computers finden sich Zeichen, die zu den unterschiedlichsten Themen passen. Hier soll die Betonung nun noch einmal auf dem Wörtchen "passen" liegen.
Blümchenschriften gehören einfach nicht zu einer kritischen Reportage und Zeichen, aus denen das Blut heraus zu tropfen scheint, sind beim Artikel über den sonnigen Klassenausflug auch selten willkommen. Wer durch die Liste seiner Schriftart scrollt*, sollte sich stets vor Augen halten, wie die Schriften auf den Leser wirken.
Weitere Informationen zum Umgang mit Schriftarten am PC liefert das Kapitel ?Tipps für die Arbeit am PC?.
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